So, aber jetzt…
Endlich kommt hier auch mein Bericht zur diesjährigen LLC in Berlin. Was lange währt wird gut, oder so ähnlich…
Freitag – der Beginn des Wahnsinns…
Der Freitag begann für mich schon recht früh und wer mich kennt weiß, dass ist nicht gut. Ich bin ein Langschläfer. Frühes Aufstehen – wääähhhh. Aber was muss, das muss und der Arzttermin stand schon länger fest. Alles klappte wie am Schnürchen und nach einem späten Frühstück mit dem Göttergatten ging es ab nach Berlin. Ich wurde von meinem Mann ordnungsgemäß in den Zug gesetzt. Jetzt stellt sich zwar die Frage, wollte er nett sein oder nur sichergehen, dass ich auch fahre, aber das ist ein anderes Thema.
Sitzplatz sei Dank verlief die Fahrt ganz friedlich. Es war nur etwas warm. Beim Aussteigen sah ich auch warum. Klimaanlage kaputt! Das sollte der Beginn für ein ganz besonderes LLC-Mitbringsel sein.
Eigentlich wollte ich lesen, aber die lustigen Posts der anderen haben mich abgelenkt. Es war alles dabei. Von „wo ist mein Ticket?“, „der Zug hat Verspätung“, „oh Gott, noch gar nichts gepackt“ bis „welche Bücher soll ich mitnehmen“ und „wer ist wann, wo?“.
Auf dem Hauptbahnhof traf ich mich dann mit Janine von Mercy-Books und ab ging es zur Straßenbahn. Dabei zeigte sich mal wieder, wie nett die Berliner sind. Auf dem Weg dorthin überlegten wir laut, ob wir auf der richtigen Seite stehen. Ein freundliches Nicken eines Herren sagte „Ja“. Auch unsere Überlegung, ob wir unsere Zugtickets auch für die Straßenbahn nutzen können, wurde mit einem Lächeln und einem Nicken beantwortet. So sind se halt, die Berliner. 😛
Ich war natürlich wieder im Zarenhof. Ich liebe es. Ein kleines älteres Hotel. Sehr ruhig, sehr versteckt und alle sehr freundlich. Lustiger Weise hatte Janine das Zimmer, in dem ich vor 2 Jahren übernachtet habe. Mir gefällt der Blick vom Balkon jedes Jahr aufs Neue. Sogar mit rotem Teppich. Wenn die Lichter an sind, sieht es abends sehr romantisch aus. Aber wie immer habe ich natürlich vergessen Fotos zu machen.
Den Ausblick konnte ich aber nicht lange bewundern. Wir waren auf einen Kaffee mit Nicole verabredet und dann ging es ab zum Gruppentreffen beim Inder. Das Essen war lecker, alle waren lustig drauf, der Abend war angenehm warm und zum Ausklang gab es was? Na klar, Cocktails…
Ich denke, ich muss hier nicht extra betonen, dass die Nacht kurz war.
Samstag – es geht looooossss…
Der Wecker klingelte früh – habe ich schon erwähnt, wie sehr ich frühes Aufstehen liebe? Mit einigen anderen Frühaufstehern gab es wieder Frühstück im Cafe „Placebo“. Dann begann der Tag mit Anstehen. Also wie immer. Es wurden alte und neue Bekannte begrüßt. Die ersten Autoren kamen in Sicht und die Aufregung stieg und stieg.
Die Conventiontasche gab es dieses Jahr in einem schlichten schwarz. Was die Farbe meiner Nägel betrifft, hätte es also einfach sein sollen. Aber nur schwarz war mir zu schwarz. Also habe ich experimentiert und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Zumindest auf der linken Hand. Rechts muss ich noch etwas üben.
Und schon war ich wieder mitten im Getümmel. Lesungen, Workshops, Panels, Autogramme… Es war wie nach Hause kommen. Es wurde gequatscht, geknuddelt, gelacht. Die Stifte rauschten nur so über das Papier. Es wurde alles signiert, was auch nur in die Nähe eines Stiftes kam.
Leider habe ich keinen Platz mehr in der Lesung von Benne Schröder bekommen. Dafür gab es wieder mal etwas lustiges in der Lesung von Kristina Günak. Es ging ein kollektives und sehr gequält klingendes „Kristina“ durch den Raum, als sie zu Beginn der Lesung den Umschlag ihres Buches einmal komplett umknickte. Die körperlichen Schmerzen aller Buchliebhaber waren bestimmt noch kilometerweit zu spüren. Ihr Satz „Ich sage euch lieber nicht, was ich sonst noch so mit Büchern mache.“ sorgte auch nicht gerade für Beruhigung.
Am Samstag kam ich mir wie an Ostern vor, nur dass ich keine bunten Eier suchte, sondern Autoren. Aber es gab kein Entkommen. Ich habe alle meine Autogramme bekommen.
Ganz besonders habe ich mich über Montana C. Drake gefreut. Bald kommt ihr drittes Buch heraus und ich bin schon ganz aufgeregt. Es war auch schön endlich die Autoren in „natura“ zu sehen, mit denen ich sonst nur über Facebook in Kontakt bin. Mila Summers hat ihr Baby mitgebracht – blieb ihr ja auch nichts anderes übrig, wie ihre kleine Kugel bewies. Bei Raywen White musste ich erst das Foto auf dem Handy mit dem Original vergleichen, aber auch sie entkam mir nicht. (Warum hört sich das bei mir immer wie eine Drohung an?) Lana N. May hat mir auch endlich das letzte Buch der Himmelreich-Mädels signiert. Ja!!! Komplett!!! Alle Autogramme da!!!
Zum Abschluss gab es noch ein „get together“. Blogger, Autoren, Leser – alle in einem Raum. Ich muss mich jetzt auch mal selber loben (macht ja sonst keiner). Ich habe sogar verstanden, was Margaret Mallory sagte . Und das, obwohl mein Englisch nicht so the yellow of the egg ist.
Das gemeinsame Essen mit einigen neuen und alten Bekannten war dann das krönende Ende des Tages. Das Essen war lecker, die Gespräche wundervoll, der Hugo leider etwas zu süß und ich war dann doch so richtig müde und ganz froh, dass im Hotel ein weiches Bett auf mich wartete.
Es wurde mal wieder eine kurze Nacht.
Sonntag – nach der LLC ist vor der LLC…
Der Sonntag begann wie der Samstag. Früh aufstehen (ich liebe es immer noch nicht), Frühstück im „Placebo“ und auf ins Getümmel.
Der Sonntag war bei mir etwas ruhiger. Ein paar Lesungen und dann sind wir im Garten gestrandet. Das Wetter war einfach wundervoll. Nach dem ganzen Wind und dem vielen Wasser von oben im letzten Jahr haben wir uns das auch verdient.
Ich habe viele neue Leute kennengelernt. Autoren, Blogger, Leser … das ganze verrückte Volk eben. Meine Wunschliste ist stetig gewachsen – wer konnte auch voraussehen, dass mir so viele neue Bücher begegnen. Und obwohl eine nicht näher genannte Person *hüpft hier gerade herum um den Finger weg zu schlagen, der von oben auf sie zeigt* zum Ende hin etwas den Überblick verloren hat, was so die Autorennamen angeht, war der Nachmittag im Garten irgendwie das beste an diesem Wochenende.
Ich hätte sogar fast das Bullenreiten verpasst. Eine super Idee. Und natürlich hat Mario gewonnen!
Ehe es mir so recht auffiel, war es schon wieder Zeit für die Signierstunde. Also wieder brav anstellen. Es klappte alles super. Obwohl die Neuregelung nicht so gut war. Jedenfalls meiner Meinung nach. Natürlich gab es wieder Meckerer und leider endete das Ganze für Susanna beim Sanitäter.
Ich persönlich fand ja, dass es dieses Jahr irgendwie entspannter war. Ich hatte auch das Gefühl, es wären weniger Leute da. Vielleicht lag es daran.
Und dann war es auch schon wieder vorbei. Leider…
Wir sind extra etwas früher losgefahren und das war dann auch gut so. In Berlin ticken die Uhren anders. Da haben die Menschen Vorfahrt und nicht die Straßenbahn.
Natürlich war mal wieder Schienenersatzverkehr. Für mich hieß das, einen ziemlichen Umweg fahren. Auf der Hinfahrt war die Klimaanlage ja defekt – also zu warm. Auf der Rückfahrt dann das Gegenteil. Es zog in der S-Bahn wie die sprichwörtliche Hechtsuppe. Auf den Bahnsteigen war es auch nicht besser. Also war mein Mitbringsel perfekt. So dolle erkältet war ich schon seit Jahren nicht mehr. Husten, Schnupfen, Halsweh, Ohrenschmerzen – ach ich sage euch einfach was nicht weh tat …… fertig.
So, das war er also mein Bericht von der LLC. Und für alle, die noch nicht genug haben. Hier noch ein buntes Sammelsurium von Fotos.