Bisher kannte ich von Marc-Uwe Kling nur seine Kinderbücher. Der Humor und die Art, wie er da über ernstere Themen schreibt, haben mir sehr gefallen. Seit „Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte“ habe ich allerdings ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Stehlampen und Steckdosen.
Auf „Views“ war ich sehr neugierig und als ich auf Instagram eine kurze Lesung von ihm sah, stand fest, das Buch musste ich lesen. Allerdings habe ich es mir als Hörbuch besorgt, gerade weil der Autor selbst liest.
Aber so richtig gefunkt hat es zwischen uns beiden nicht. Schon nach einigen Kapiteln wollte ich abbrechen. Ich fand den Humor, der mir am Anfang noch sehr gefiel, nach einiger Zeit sehr unpassend. Gerade weil das Thema doch ernster wurde.
Da ich aber wissen wollte worum es geht, habe ich das Print genommen und wollte einfach mal querlesen. Nur um zu wissen, was noch so kommt. Und dann hatte er mich plötzlich.
Nichts mit querlesen. Wort für Wort wurde verschlungen. Die Geschichte wurde spannend, sehr – für meine Begriffe manchmal zu sehr – aktuell und politisch sehr angsteinflößend.
Genau so reagieren die Leute. Höflichkeit und Respekt oder auch der gesunde Menschenverstand scheinen bei einigen in unserem Umfeld abhanden gekommen zu sein. Diesen Teil der Geschichte fand ich manchmal sehr bedrückend, gerade weil es Parallelen in der heutigen Zeit gibt.
Mehr will ich nicht verraten, um nicht zu spoilern. Also seid vorsichtig, wenn ihr hier drunter weiterlest.
So genau sagen, ob mir das Buch gefallen hat, kann ich gar nicht. Den Einstieg fand ich gut, dann kam eine Strecke, da war ich raus. Der Humor passte für mich nicht zu den immer ernster werdenden Ereignissen. Allerding, war er dann auch plötzlich kein Thema mehr.
Das Ende des Buches hat mich allerdings sehr unbefriedigt zurückgelassen. Entweder gibt es eine Fortsetzung – dann könnte ich das Ende ertragen. Kurzzeitig. Oder es ist wirklich das Ende und dann ertrage ich das nicht. So darf es nicht enden. Auf gar keinen Fall. Weder in der Realität, noch in diesem Buch. Sorry, hier brauche ich ein „alles wird gut“.
Achtung! Die nächsten Zeilen können Spoiler enthalten!
Ihr wisst ja, dass ich mir im Hintergrund gerne von ChatGPT helfen lasse. Das verschafft mir oft Sichtweisen, in die ich nicht gedacht habe oder ein paar Hilfestellungen für Formulierungen oder Gliederungen.
Ich persönlich finde das sehr hilfreich und auch legitim. Die Beiträge ansich sind ja immer noch von mir formuliert und ausgearbeitet.
Zum Buch „Views“ von Marc-Uwe Kling habe ich ChatGPT die Frage gestellt, ob dass, was im Buch passiert, wirklich möglich ist. Wollt ihr seine Antwort wissen?
„Aktuell ist es technisch möglich, dass KI-Modelle gefälschte oder manipulierte Videos erstellen, insbesondere durch Deepfake-Technologie. Diese Modelle können reale Menschen in Videos täuschend echt nachbilden oder Szenen generieren, die so nie stattgefunden haben.
Allerdings erfordert dies beträchtliche Rechnerressourcen und Fachwissen. Die Erstellung eines derart spezifischen und gewalttätigen Videos durch eine autonome KI auf Social Media wäre ethisch äußerst problematisch und unterliegt strengen rechtlichen und moralischen Beschränkungen.“
Es scheint mir, dass die KI hier mehr moralische und ethische Bedenken hat, als einige Menschen. Ich weiß noch nicht, ob mir das Hoffnung macht oder mir nur noch mehr aufzeigt, wozu Menschen fähig sind. Da es aber Menschen sind, die die KI trainieren …
Werbung | |
Autor: Marc-Uwe Kling Titel: Views Erschienen: 27. Juni 2024 | Herausgeber: Ullstein Verlag Seiten: 272 ISBN: 978-3-550202995 |