Wenn’s weiter nichts ist von Allison Pearson
Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen. Es schrie förmlich „Bulletjournal“. Da ich seit Januar eins habe und immer auf der Suche nach Inspirationen bin, musste ich es mir genauer ansehen. Der Klappentext hat mich dann vollends überzeugt, auch wenn es nicht um das Bulletjournal ging. Also konnte die Antwort, als es als Rezensionsexemplar angeboten wurde, nur Ja lauten.
Anfangs habe ich mir vor Lachen fast in den Schlüppi gemacht. Schon der Satz von Whoopi Goldberg am Anfang des Buches sorgte für den ersten Lacher.
„Niemand warnt einen vor schütter werdendem Schamhaar.“
Schon bald ging mein Lachen in ein stetiges Kopfnicken über. Ja. Genau. Genau so ist es.
Allison Pearson erzählt hier mit sehr viel Humor über eine Frau, die bald die magische 50 erreicht. Eine Frau, deren Alltag aus einem Mann auf Selbstfindungstripp, 2 pubertierenden Kindern, einem Haus als Dauerbaustelle, pflegerinnenverschleißende Schwiegereltern, daueranrufender Mutter, aufreibender Jobsuche, den üblichen Wechseljahresbeschwerden, einem demnächst anstehenden Klassentreffen und dem plötzlichen Auftauchen einer alten Liebe besteht, hat viel zu erzählen. Dazu braucht sie über 600 Seiten. Was mich angeht, hätten es auch noch mehr sein können.
Ich habe mit sehr viel Vergnügen ihren Worten gelauscht. Viel gelacht, viel nachgedacht und an manchen Stellen auch genickt.
Ich denke, diese Geschichte zeigt ihre ganze Macht und Schönheit, wenn die Leserin im Alter der Protagonistin ist. Für jüngere Leserinnen ist es immer noch eine ganz wunderbare Geschichte, aber ihr ganzer Charme und die vielen kleinen Wahrheiten bleiben ihr verborgen.
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