„Raybearer“ gehört für mich zu meinen Entdeckungen in diesem Jahr. Eigentlich war gar nicht geplant, es zu lesen. Es gehörte zu den Büchern, die mich für meine Arbeit erreichen. Also nahm ich es abends auf der Couch vom großen „Sieh mich endlich an!-Stapel und wollte einfach nur mal gucken. Querlesen, um ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen, damit ich sie unseren Kunden dann im Buchladen empfehlen kann.
Und dann …
… war ich plötzlich drinnen in einer bunten Welt voller Abenteuer und Magie. Ich war gefesselt von den Beziehungen der Figuren untereinander, von den Geschehnissen, den Twists und auch von der Sprache der Autorin. Sie hat so eine schöne bunte und magische Welt erschaffen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl mittendrin zu sein.
Normalerweise mag ich so komplexe Welten in Büchern nicht so sehr. Die Beschreibungen ziehen sich öfter und mich stört das im Lesefluss. Aber hier war alles so gut beschrieben und passte perfekt zusammen. Da störte nichts. Es war einfach da und ich bin einfach hineingetaucht und fühlte mich wohl.
Jeder einzelne Charakter wuchs mir ans Herz. Für mich gibt es kein „gut“ oder „böse“. Jeder hatte beides in sich. Es kommt nur auf den Umgang damit an. Ich glaube, das wollte die Autorin auch vermitteln und für mich hat sie das perfekt geschafft.
Manchmal ist es ja so, dass Autoren zu viel wollen. Sie bringen so viele verschiedenen Themen in ihrer Geschichte unter, dass dann einiges auf der Strecke bleibt. In „Raybearer“ wurde so viel miteinander verknüpft, am Ende entstand aber eine perfekte Mischung. Loyalität, Macht, Streben nach Gerechtigkeit, Liebe, Freundschaft, Hoffnung, Angst, Versagen – all das gehört zum Leben dazu und wurde auch so erzählt.
Der Schreibstil der Autorin war manchmal fast poetisch, manchmal ganz einfach und fast ruppig, aber immer so, dass ich mich, als Leser, sehr dazugehörig gefühlt habe. Beim Lesen habe ich ganz vergessen, dass es eigentlich ein Buch für Kinder von 10 – 12 ist.
Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefesselt und am Ende enttäuscht – weil es vorbei war. Kennt ihr dieses Gefühl? Wieder in das Buch zurück zu wollen, für den Abschied noch nicht bereit zu sein, mehr zu wollen?
Hier ging es mir so. Ich bin begeistert ist eine Untertreibung. Ich bin verliebt in diese Welt – ich will wieder zurück. Bis Oktober ist noch so lange hin. Wie soll ich das Warten auf die Fortsetzung ertragen?
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Autor: Jordan Ifueko Titel: Raybearer – Die Masken der Aiyetoro Erschienen: 31. Mai 2024 | Herausgeber: Piper Verlag Seiten: 480 ISBN: 978-3-492708715 |