Im letzten Jahr habe ich auf der Buch in Berlin die Autorin kennengelernt. Ich wollte gerne einen Gayroman lesen. Es hat mich interessiert. Wie sind die Geschichten? Wie ist der Sex? Gibt es einen Unterschied bei Mann-Mann und bei Frau-Mann? Also habe ich mir das Buch gekauft, es ins Regal gestellt … und es natürlich lange nicht gelesen. Es hat 1 Jahr gedauert, ehe ich danach gegriffen habe. Lustiger Weise habe ich das Buch auf dem Weg zur Buch in diesem Jahr gelesen. Und was soll ich sagen, es war gar nicht so schlimm.
Und sooo anders ist es gar nicht. Fand ich jedenfalls. Man verliebt sich, man kommt zusammen, es gibt Probleme, man wurschtelt sich da so durch, es gibt Streit, man versöhnt sich – alles wie gehabt. Aber irgendwie doch anders.
Für mich hatte die Geschichte so einen Unterton. So etwas weiches. Ich kann es nicht genau sagen. Ich weiß auch nicht, ob es an der Autorin liegt oder ob es am Genre liegt. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, die beiden in den Arm nehmen und trösten zu wollen. So nach dem Motto „Alles wird gut!“.
Wenn einer der beiden eine Frau gewesen wäre, hätte ich diese Gefühl dann auch? Ich denke, eher nicht. Bei einer Frau hätte ich wohl des öfteren mit den Augen gerollt und ihr in den Hintern treten wollen. Ich hätte zwischen „nun komm endlich in die Gänge“, „reiß dich mal zusammen“ und „dann mach doch endlich was“ geschwankt.
Definiert man sowas bei einer Frau anders? Sind die Erwartungen anders? Oder hat uns die Emanzipation versaut?
Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, ich habe ein neues Genre für mich entdeckt und werde mal ein bisschen schauen gehen, was es da noch so auf dem Markt gibt.
Autor: Kat G. Marcuse
Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Erschienen: 2. August 2013 |
Verlag: Books on Demand
Seiten: 313 ISBN: 978-3738647389 |