Anfangs irritierte mich der Wechsel zwischen den 2 verschiedenen Zeitsträngen, aber schon bald fiel mir das gar nicht mehr auf. Die Geschichte hatte mich und sie hat mich auch bis zum letzten Punkt nicht mehr losgelassen.
Der Teil über die Kindheit von Kya konnte mich zwar nicht so recht fesseln, aber er war trotzdem gut und flüssig zu lesen.
Den 2. Teil habe ich ganz unbewusst langsamer gelesen, um ja kein Wort zu überlesen, keinen Hinweis, keine Nuance der Geschichte zu verpassen. Wie entwickelt sich ein Mensch, der alleine, von allen verlassen und auf sich alleine gestellt, sein eigenes Überleben sichern muss? Was macht das mit ihm?
Gespickt ist die Geschichte mit wundervollen Beschreibungen der Natur, die mir das Gefühl gaben, mittendrin zu sein. Wäre es ein Film, würde man es wohl bildgewaltig nennen.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein Debüt, das ich 100%ig empfehlen kann. Erfreut euch an den Beschreibungen der wunderschönen Natur. Genießt euren Voyeurismus beim Beobachten von Kya, aber lest auch zwischen den Zeilen. Hinterfragt die Auswirkungen einer solchen Ausgrenzung. Wenn eine Gemeinde ein Kind sich selbst überlässt, ohne Hilfe, ohne Liebe, ohne Anleitung. Wenn dieses Kind sich an dem orientiert, was die Natur vorgibt und auch so handelt, haben wir dann das Recht zu urteilen? Zu richten?
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Autor: Delia Owens Titel: Der Gesang der Flusskrebse Erschienen: 22. Juli 2019 | Herausgeber: hanserblau Seiten: 464 ISBN: 978-3446264199 |