Man sagt ja, dass man in sein Bücherregal schauen soll, wenn man einen Menschen wirklich kennenlernen will. In meinem Fall lernt man dabei eine ganze Menge, wahrscheinlich auch, dass ich mich nicht entscheiden kann, was ich lese. Aber mal ehrlich, wer kann das schon bei Büchern?
Auf den ersten Blick scheint mein Regal nur aus aneinandergereihten Büchern zu bestehen. Da stehen Kinderbücher neben Liebesromanen und Manga neben Boys Love. Aber auf den zweiten Blick hat alles seinen Platz. ChatGPT hat folgenden Satz vorgeschlagen: Ordnung? Nur so viel, dass ich alles finde – meistens.
Ich glaube, der kennt mich. In meinem Bücherregal fühlen sich alle Bücher zu Hause, jedes Buch ist willkommen. Egal, ob jung oder alt, neu oder schon in die Jahre gekommen. Mein ältestes Buch ist aus den 1940er Jahren und das neueste keine Woche alt.
Und alles passt perfekt zusammen!
Es gibt kleine Schätze mit Autogramm von Autoren, die leider schon nicht mehr leben. Ich lese schon seit ich denken kann, an die Bücher aus meiner Kindheit kann ich mich aber eher weniger erinnern. Dafür habe ich noch eine ganz präsente Erinnerung an ein Buch von Susan Elizabeth Phillips. Und genau dieses Buch wurde vor kurzem neu aufgelegt und durfte natürlich sofort ins Regal einziehen. Ich werde es definitiv bald noch einmal lesen. Es heißt „Küss mich, Engel!“
Vor kurzem habe ich ein paar neue Regale bekommen. Die stehen in meinem ganz eigenen neu geschaffenen Lesezimmer. In vier Fächern, sicher hinter Glas verwahrt, stehen meine Schätze. Ganz alte Ausgaben von Leni Behrendt. Omaromane nennt meine Tochter sie. Aber ich persönlich fühle mich von den ganzen Geschichten manchmal so überflutet, dass mein Hirn Erholung braucht. Und die finde ich dann in diesen Büchern. Keine Hektik. Kein Stress. Kein Mord und Totschlag und keine ausufernden Sexszenen. Ich finde die Sprache aus den 40ern und 50ern einfach wunderschön. Manchmal brauche ich das einfach.
Herzensfächer, kleine Schätze und heimliche Regalbewohner
Es gibt auch so kleine Abteilungen, in denen ganz besondere Bücher ihr Zuhause haben. Ich lese wieder mehr englische Bücher, die haben natürlich ein eigenes Regalfach. Die Lieblingsautoren, von denen ich die Bücher meistens in mehrfacher Ausführung habe. E-Book – Hörbuch – Print. Manchmal lese/höre ich sie auch in genau dieser Reihenfolge. Es gibt eine Reihe aus dem Second Chances Verlag, die ich nur noch höre, weil ich den Sprecher so toll finde. Das führte auf der Buchmesse zu einem sehr witzigen Moment. Natürlich stehen die Prints trotzdem im Regal.
Überall dazwischen stehen auch Bücher, die ich definitiv nicht noch einmal lesen werde, die ich aber nie weggeben werde, weil ich besondere Momente damit verbinde.
Und dann gibt es da noch die Abteilung „Ich brauche das für den Buchladen“. Ähm, eigentlich ist diese Abteilung überall. Plötzlich breiteten sich diese Bücher überall aus. In ihnen stecken kleine Zettelchen mit dem Erscheinungstag. Gerade lese ich ein Buch, dass ihr erst im August lesen könnt. Leider. Denn es ist wundervoll. Ich liebe es.
Alte Reihen, die ich vor Jahren gelesen habe, dürfen plötzlich wieder einziehen. Einfach weil ich sie wieder im Regal stehen haben möchte. Und da sind dann auch noch die Manga. Ja, jetzt liest sie auch noch Manga. Hätte ich selbst nie gedacht, aber ich liebe sie. Nur mit dem Erscheinungsrhythmus komme ich noch nicht so klar. Die kommen so schnell hintereinander …
Und was sagt mein Regal nun über mich aus?
Ein bisschen selbstironisch würde ich ja sagen, sie liebt Vielfalt oder das Chaos. Aber am Ende ist mein Bücherregal so wie ich: bunt, manchmal chaotisch, aber voller Geschichten. Und falls du dich fragst, ob ich manchmal die Übersicht verliere: Ja. Aber ich finde trotzdem (fast) immer das richtige Buch.
Was sagst du? Wie sieht dein Regal aus? Was denkst du, was es über dich aussagt? Ich bin neugierig. Lass es mich in den Kommentaren wissen.

Einen kleinen Blick in meine Bücherwelt bekommt ihr hier auf dem Foto.